Vorbemerkung

· Georg Maag ·


PID: http://hdl.handle.net/21.11108/0000-0002-4492-C

Als das Erscheinen der ursprünglichen Zeitschrift «Horizonte» vor einigen Jahren aufgrund äußerer Umstände, auf die näher einzugehen ich hier nicht die Notwendigkeit erblicke,  schlagartig eingestellt werden musste, erhoben sich von unerwartet vielen Seiten Stimmen eines heftigen Bedauerns. Auf immerhin stolze zwölf Jahrgänge hatte es «Horizonte», herausgegeben gemeinsam mit Franca Janowski und primär für den italianistischen Nachwuchs bestimmt, von 1996 bis 2011 geschafft. «Und wenn nur noch ein zweiter Band erscheint», selbst dann sei damit schon viel erreicht, raunte mir eine namhafte Übersetzerin aus dem Italienischen 1996 in Köln bei der ersten Präsentation von «Horizonte» im Rahmen der Veranstaltung «Fünfzig Jahre italienisches Buch in Deutschland» aufmunternd zu. In der Tat können vor allem die anfänglichen Jahrgänge von «Horizonte» inzwischen als nahezu legendär gelten. In einer Zeit, welche das akademische Interesse an der italienischen Gegenwartsliteratur, von wenigen Ausnahmen abgesehen (zu denen Antonio Tabucchi und Umberto Eco zählten), kaum über Pasolini hinausreichen sah, hat die Zeitschrift «Horizonte» intensiv versucht, Autoren wie etwa Andrea de Carlo, Pier Vittorio Tondelli oder Pino Cacucci gebührende Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen. Aber auch der beiden späteren, thematisch ganz anders gelagerten Sonderbände ist bei dieser kurzen Rückschau zu gedenken, nämlich: Trugbildnerisches Labyrinth. Kaleidoskopartige Effekte. Neurezeptionen des «Orlando furioso» von Ariosto (herausgegeben von Cornelia Klettke, 2005/06) und Renaissancetheater: Italien und die europäische Rezeption (herausgegeben von Rolf Lohse, 2007). Dass das Projekt nach einiger Pause nun – in erheblich zeitgemäßerer Form – als Online-Zeitschrift mit dem Titel Horizonte — Neue Serie • Nuova Serie fortgeführt werden kann, gespeist aus dem Elan und Engagement eines neuen Teams, das gleichwohl programmatisch an der Möglichkeit der Pluralität wissenschaftlicher Zugänge zu einem Gegenstand festhält, erscheint mehr als erfreulich. Viele Personen haben durch ihren idealistischen Eifer zur aktuellen Formierung von «Horizonte» beigetragen. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger Dank, namentlich insbesondere Birgit Ulmer und Ursula Reuter-Mayring.